Die Asia (1461) des Enea Silvio Piccolomini (Papst Pius II.) gilt als bedeutendste lateinische historisch-geographische Beschreibung Asiens des 15. Jh. in Italien. Auf der Textgrundlage der jüngsten kritischen Ausgabe von Nicola Casella (2004) wird in Fortführung eines früheren Seminars (Februar 2010) das Prooemium (par. 6ff) in gemeinsamer Quelleninterpretation als ein Zeugnis der individuellen Rezeption und Adaption antiker historischer und geographischer Vorbilder untersucht. Danach wird die Beschreibung der Hauptstadt des Can Cambaleschia (Kap. 15) übersetzt und besprochen werden. Dieses Kapitel ist auch zentral für die Verbindung von Klimazonen- und Barbarentheorien bei Pius. Im zweiten Teil des Seminars steht Kap. 21 über die Kaukasusregion und der Bericht über die Christianisierung Georgiens im Mittelpunkt.