Neue Forschungsergebnisse zum Königsgrab von Seddin.
Veranstaltungsreihe „Topoi im Museum“ wird am 5. April im Märkischen Museum fortgesetzt

Pressemitteilung vom 22.03.2016

Das Königsgrab von Seddin steht im Mittelpunkt der dritten Veranstaltung in der Reihe “Topoi im Museum“, die im Märkischen Museum der Stiftung Stadtmuseum Berlin stattfindet. Im Märkischen Museum werden seit der Entdeckung des Hügelgrabs in der Prignitz Ende des 19. Jahrhunderts die kostbaren Grabbeigaben aufbewahrt. Jens May, Gebietsarchäologe für das nordwestliche Brandenburg am Brandenburgischen Landesamt für Denkmalpflege und Archäologischem Landesmuseum und Mitglied des Exzellenzclusters Topoi, wird über die Ergebnisse neuester archäologischer Grabungen sprechen, die zeigen, auf welch komplexe Weise der Hügel 800 v. Chr. errichtet wurde. In der Ausstellung im Märkischen Museum ist ein Teil der Fundstücke zu sehen, die der damalige Direktor Ernst Friedel 1899 für das Museum sicherte. Das Stadtmuseum Berlin wird diese zur Veranstaltung zeigen.

 

Das Herrschergrab von Seddin | Königsgrab von Seddin | Photo: Groundhopping Merseburg | CC BY-NC 2.0 Layout: Exzellenzcluster Topoi

Programmflyer herunterladen | Foto: Groundhopping Merseburg | CC BY-NC 2.0

 

Bei der Vortragsreihe “Topoi im Museum“ stellen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Forschungsthemen aus dem Exzellenzcluster Topoi in Berliner Museen vor. Ziel der Reihe ist es, den Besuchern der Museen über aktuelle Forschungsergebnisse der Altertumswissenschaften auch andere Betrachtungsweisen auf zum Teil bekannte Sammlungsobjekte zu erschließen. Die Veranstaltung ist öffentlich, der Eintritt frei.

Um Anmeldung unter public.relations@topoi.org wird gebeten.

1899 stießen Arbeiter bei Chaussee-Bauarbeiten in der Prignitz auf ein prähistorisches Herrschergrab, das sogenannte Königsgrab von Seddin. Im Zentrum der Aufmerksamkeit stand zunächst die Grabkammer mit dem “Königsschatz“: Urnen und Schmuck, die zum Teil heute noch im Märkischen Museum zu sehen sind. Den Grabhügel hielt man für einen aufgeschütteten Erdhügel. Nach jüngsten archäologischen Forschungen muss er jedoch als eine Art frühes Monumental-Bauwerk beurteilt werden, das auf komplexe Weise aus Steinen und Sand aufgeschichtet ist. In einem Forschungsprojekt des altertumswissenschaftlichen Exzellenzclusters Topoi wird seit einigen Jahren nicht nur die Bauweise des Grabmals erforscht, sondern auch die Rituallandschaft, in welcher es vor fast 3000 Jahren entstanden ist. Das Projekt ist zudem eingebunden in eine größere Arbeitsgruppe zu Großbauten in der Antike im Exzellenzcluster; so erschließen sich weitere Bezüge etwa zur Kurganen, den größeren Grabhügeln in der eurasischen Steppe.

Topoi bündelt die Stärken Berlins in der Erforschung der Antike und ist ein Kooperationsprojekt der Freien Universität Berlin und der Humboldt-Universität zu Berlin mit der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, dem Deutschen Archäologischen Institut, dem Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte und der Stiftung Preußischer Kulturbesitz.

Der nächste Termin der Vortragsreihe “Topoi im Museum” findet voraussichtlich am 27. April im Ethnologischen Museum in Dahlem statt. Weitere Termine – unter anderem im Medizinhistorischen Museum der Charité und im Vorderasiatischen Museum – sind in Planung.

 

Weitere Informationen
Zeit, Ort und Programm
  • Dienstag, 5. April 2016, 18 Uhr
  • Märkisches Museum, Am Köllnischen Park 5, 10179 Berlin
  • Der Eintritt ist frei. Um Anmeldung unter public.relations@topoi.org wird gebeten.

 

Kontakt

Dr. Nina Diezemann, Exzellenzcluster Topoi, Freie Universität Berlin, Telefon: +49 03 838-73190, E-Mail: nina.diezemann@topoi.org

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